Es gelten die Bildungsrichtlinien des Landes Schleswig-Holstein.
5.1 Bildungswege
Mit der Krippe oder später dem Elementarbereich beginnt spätestens der gestaltete Bildungsweg der Kinder. In der Zwergenhütte werden die Kinder angeregt ihrem natürlichen Forscherdrang nachzugehen. Es werden aber auch Grundlagen für späteres Lernen gelegt. Etwa durch Hirnstimulation beim Schaukeln (fördert logisches Denken) oder durch Vorlesen (wichtig für später selbstgewolltes Lesen). Sprachförderung, Feinmotorik und Rollenspiel (für die Entwicklung einer eigenen Identität) werden von uns gezielt gefördert und durch Qualitätssicherungsmaßnahmen nachvollziehbar dokumentiert. Wir möchten, dass das Kind gestärkt und selbstsicher in die Welt hinausgeht.
5.2 Musisch-ästhetische Bildung und Medien
Kinder entdecken und erschließen die Welt mit allen Sinnen. Wir unterstützen die vielfältigen Wahrnehmungsformen und ihre individuellen Ausdrucksformen der Kinder mit folgenden Angeboten:
- Singkreise
- Musikalische Geschichten
- Tänze und Aufführungen mit bekannten Liedern
- Rhythmik
Über das Erleben von Musik und Bewegung lernen die Kinder Motorik, Sinne und Intellekt gleichermaßen zu nutzen. Die konkreten Verbindungen von Worten und Sätzen haben eine große Bedeutung für die Sprachanbahnung und Begriffsbildung. In Gesang und Musik können die Kinder ihre Gedanken und Gefühle ausdrücken. Sie werden schöpferisch tätig und erfahren sich selbst.
Weitere Ausdrucksformen sind:
- Verkleiden und Schminken
- Kreatives Gestalten mit unterschiedlichen Materialien
- Hörspiele
Im Hort kommen längere musisch-ästhetische Projekte und der Umgang mit Medien hinzu.
5.3 Körper, Gesundheit, Bewegung
Wir bieten den Kindern vielfältige Anlässe für Bewegung und Körperwahrnehmung:
- Sporthalle – Bewegung nach den Regeln der Psychomotorik
- Spiele im Bewegungsraum
- Bewegungsangebote im Außengelände – Naturspielraum & Klettern.
- Traumstunde – Entspannungsspiele, Körperwahrnehmung, Fantasiereisen
- Matschraum - Angebote
- Die Kinder lernen ihren eigenen Körper kennen und lernen Grenzen aufzuzeigen
- (Prävention)
Auf Mädchen und Jungen wird geschlechterspezifisch eingegangen. Zu den „alten Rollenbildern" bieten die ErzieherInnen Alternativen zum Erproben an.
5.4 Gleichberechtigung
Das Rollenspiel fördert im Wesentlichen die eigene Identitätsbildung. Während die Krippenkinder noch Mama und Papa oder Prinzessin und Ritter nachspielen, kommen im Elementarbereich bereits Berufsbilder hinzu. Dabei erfahren Jungen und Mädchen eine gleichwertige Zuwendung und Aufmerksamkeit und haben gleichen Zugang zu allen Spiel- und Bildungsangeboten. Jungen und Mädchen sollen geschlechtstypisch spielen und auch geschlechtsrollenerweitertes Verhalten erproben können, und das mit einem Selbstverständnis, welches von uns vor gelebt wird. (Vergleiche 6.7)
5.5 Sprache(n), Zeichen/Schrift, Kommunikation
Hier geht es darum, Sprache als Denkstruktur und wichtigste menschliche Kommunikationsform zu entwickeln.
„Literacy" ist ein Sammelbegriff für kindliche Erfahrungen rund um die Buch-, Erzähl- und Schriftkultur und bedeutet eine umfassende Sprachförderung. Diese Lernprozesse von Kindern unterstützen wir in unserer täglichen Arbeit und Leben eine anregende Buchkultur.
Wir schaffen Sprachanlässe im Morgenkreis, in dem wir mit den Kindern über ihre Themen sprechen.
Ein gemütlicher anregender Bücherraum mit einer altersgerechte Auswahl an Themen steht zur freien Verfügung. Vorlesen von Büchern, die dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechen. (Objekte anschauen und benennen, Bilder lesen, Bilderbücher mit wenig oder viel Text). Desweiteren möchten wir
- Lesepaten die uns dabei unterstützen. Regelmäßige Besuche in der Bücherei. Materialien zum Experimentieren mit Zahlen und Buchstaben stehen zur freien Verfügung Gespräche im Morgenkreis
- Portfolio – die Schätze und Werke der Kinder sammeln, ihre Gedanken aufschreiben und den Kindern die Möglichkeit bieten, ihren eigenen Entwicklungsweg zu dokumentieren.
Sprachbildung beginnt in der Krippe, indem die Erzieherinnen mit dem Kind in seiner Sprache sprechen und das Kind als Kommunikationspartner ernst nehmen.
Anfänge der Kommunikation sind geprägt von:
- Zuwendung
- Blickkontakt
- Gestik und Mimik
- Lauten in vertrauten Routinen
Kindliche Äußerungen werden von Bezugspersonen im Dialog aufgenommen und erweitert.
Durch Betonungen und Vereinfachungen werden neue Strukturen eingeführt. Gemeinsames Handeln und Dialog sind der Ausgangspunkt für Sprachentwicklung.
In der Sprachbildung werden die Kinder darin unterstützt, ihren Sprachschatz zu erweitern und durch Vorlesen Bilder im Kopf zu produzieren.
5.6 Mathematik, Naturwissenschaft und Technik
Hier geht es darum die kindliche Neugier zu erhalten und zu fördern.
- Zahlenland
- Experimente
- Bauen und Konstruieren
- Matschraum – Experimente mit Wasser, Sand usw.
- Kräuterecke im Garten
- Situative Forschereinheiten, z.B. zum gefundenen Regenwurm
5.7 Kultur, Gesellschaft und Politik
Die Kinder erleben bei uns in der Kindertagesstätte die Vielfalt unserer Gesellschaft - eine gute Voraussetzung zum Leben von kindgerechter Demokratie:
- Toleranz üben und das wechselseitige Anerkennen von Rechten
- Konflikte eigenständig in angemessener Weise bearbeiten
- Für sich selbst einstehen und sich für andere einsetzen
Dazu gehören bei den älteren Kindern, dass gemeinsam Gruppenregeln oder Regeln für Räume erstellt werden und dass Aktivitäten gemeinsam mit den Kindern geplant werden. Kinder sollen altersgerecht an Verantwortung beteiligt werden.
5.8 Religion, Ethik, Philosophie
In diesem Bereich geht es um Sinnfragen. Es geht um Gut und Böse, um Richtig oder Falsch. Wir wollen den Kindern ermöglichen, sich Wertorientierungen anzueignen.
Einen respektvollen und achtsamen Umgang miteinander.
Eine Haltung, die zu Vertrauen, Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl führt.
Das Erlernen einer positiven Umgangs- und Gesprächskultur.
Einen respektvollen Umgang mit anderen Meinungen und Positionen.
Wir staunen mit den Kindern gemeinsam, nehmen ihre Fragen auf und begeben uns mit ihnen auf die Suche nach Antworten.
Wir haben ein gelebtes Interesse an Menschen mit anderer Lebensweise, Sprache und Religion.
5.9 Schulprojekt
Alle Angebote des Kindergartens Zwergenhütte sind für alle Altersgruppen ganzheitlich lebens- bzw. schulvorbereitend gestaltet. Es wird beispielsweise darauf geachtet, dass allen Kindern vorgelesen wird, da nur dadurch eigene Lesekompetenz erworben werden kann.
Aus diesem Grunde ist das Schulprojekt bei uns kein Projekt, um etwa Versäumtes nachzuholen, sondern dient vor allem der „Wertschätzung" der älteren Kinder. Feste Inhalte dieses Projektes sind:
- Wo wohnen die Kinder
- Schulhofspiele
- Bücher zum Thema Schule
- Museumsbesuch
- Schnuppertag an der Schule
- Übernachtung im Kindergarten
- Verkehrserziehung
- Ernährung
- Spiele für ein soziales Miteinander
Es entsteht so ein Gemeinschaftsgefühl unter den künftigen Schulkindern und es ermöglicht ihnen, ihren Aktionsraum zu erweitern. Wir erleichtern ihnen die Abnabelung vom Kindergarten und ermöglichen behutsam die Zuwendung zu einem neuen Lebensabschnitt.
Dazu erstellen die Kinder erstmals eine Mappe mit den erarbeiteten Projekten und bringen diese immer zum Schulprojekt mit. Auch sind kleine Hausaufgaben zu erledigen.
Die Fähigkeiten der Kinder sind während der gesamten Kindergartenzeit im Focus des pädagogischen Fachpersonals.
Um den Kindern den Übergang in die Grundschule zu erleichtern, wurde ein Zeitplan mit Kooperationstreffen zwischen Schule und Kitas entwickelt.
Wir unterstützen den Übergang in die Schule wo wir können und versuchen im Sinne der Kinder mitzugestalten. Dazu informieren wir auch die LehrerInnen über Kinder, wenn die Eltern ihr Einverständnis geben.
5.10 Ausflüge
Wechselnd hat immer eine Gruppe des Elementarbereiches einen Ausflugsmonat, in welchem einmal pro Woche ein Ausflug unternommen wird. Das Ziel stellen wir den Kindern vor oder nehmen die Vorschläge der Kinder auf. Wir achten darauf, die Ausflugsziele zu variieren und der Kindergruppe anzupassen. (z. B. kurze Wege für die jüngeren Kinder). Die Kinder lernen hierbei ihre Umgebung besser kennen, üben ihr Verhalten im Straßenverkehr und machen gemeinsam mit der Gruppe neue Erfahrungen außerhalb des Kindergartens. Die Ausflugsziele sind sehr vielfältig, z. B. Wald, Bücherhalle, Museum, Spielplatz. Ausflüge zu Bildungsorten, wie Museen und Kindertheatern sind uns wichtig.
5.11 Projekte
Wir wollen den Kindern durch Projekte mit Erlebnischarakter (Kurt Hahn) einen nachhaltigen Lerneffekt vermitteln. Projektarbeit bedeutet, dass Kinder im gemeinsamen Prozess mit anderen (ErzieherInnen, Eltern, Experten,...) Fragen entwickeln, Lösungswege suchen und neue Erkenntnisse gewinnen. Hierzu werden zunächst der Kenntnisstand der Kinder und ihre bisherigen Erfahrungen bezüglich der jeweiligen Thematik erfasst. Daran schließen sich dann praktische Aktivitäten an.
Kinder, ErzieherInnen und Eltern können sich an einer Ideensammlung auf einer Schautafel beteiligen und auch schon Ideen für die Projektumsetzung einbringen.
Wir bieten regelmäßig, mindestens einmal im Monat, ein Projekt an. Dies kann ein Projekttag zum Thema Indianer, Wikinger, etc. sein, aber auch ein Forschertag zu situativen Themen, wie Kastanien, Regenwürmer, Kräuter, etc.
Jedes Kind nimmt im Laufe des Jahres an Projekten teil.
5.12 Angebote
Täglich bekommen die Kinder Angebote und können zwischen diesen wählen. Wenn die ErzieherInnen merken, dass ein Kind dauerhaft ein für die Entwicklung wichtiges Angebot nicht wählt, wird es dazu eingeladen.
Angebote befassen sich z.B. mit Formen und Farben, Magneten und Varianz, Körperbild und Körperwahrnehmung (sich selbst malen, etc.), Schattenspielen und Bauen mit Holz und Werkzeugen, Vorlesen und Gesellschaftsspielen, etc.
(siehe Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit)